Geschichte

Die Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit war eine Antwort auf zum Teil menschenunwürdige Umstände in der Psychiatrie.


  • Nach dem Wahnsinn, der psychisch kranken Menschen im Nationalsozialismus widerfahren war, begann man in Deutschland erst sehr spät, sich mit der psychiatrischen Krankenversorgung zu befassen. In einem „Bericht über die  Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland“, der so genannten Psychiatrie-Enquête, kommt eine Sachverständigen-Kommission in einem Zwischenbericht 1973 zu dem Schluss, „... dass eine sehr große Anzahl psychisch Kranker und Behinderter in den stationären Einrichtungen unter elenden, zum Teil als menschenunwürdig zu bezeichnenden Umständen leben müssen“.
    Die Kommission empfiehlt unter anderem eine gemeindenahe Versorgung, Beratungsstellen, Wohngruppen und Selbsthilfe-Initiativen einzurichten sowie somatisch und psychisch Kranke gleichzustellen.
  • 1970 brachten betroffene Angehörige, interessierte Laien und engagierte Politiker in München die Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e. V. auf den Weg. Das Signet „offene Türen“ sollte die Öffnung der psychiatrischen Krankenhäuser symbolisieren.
  • 1973 betrat die Bayerische Neuland, als sie trotz vieler finanzieller und rechtlicher Probleme die ersten Wohn- und Arbeitsprojekte in Angriff nahm. Die heute noch bestehende  Wohngemeinschaft für chronisch schizophrene Frauen in der Karlstraße in München entstand 1977 in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Bezirkskrankenhaus Haar, dem heutigen Klinikum München-Ost.
  • 1975 nahm die Geschäftsstelle in der Preysingstraße in München mit einer Verwaltungsangestellten ihre Arbeit auf.
  • 1977 entstanden erste Kontakte zur „Initiativgruppe für psychisch Kranke“ in Regensburg. Als 1980 eine Wohngemeinschaft und 1981 der Sozialpsychiatrische Dienst starteten, war das zugleich die Geburtsstunde der damaligen Sektion Regensburg und der ersten Zusammenarbeit. Weitere  Projekte in Oberbayern und Regensburg folgten, im Allgäu (Kaufbeuren und Mindelheim) und in Passau entstanden ebenfalls Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
  • Neben vielen Projekten, die unterschiedlich ausgerichtet sind, gründeten sich 1985 und 1987 aus der Bayerischen heraus zwei weitere eigenständige Vereine in Regensburg und München. Ihr Anliegen: über Selbsthilfefirmen psychisch kranke Menschen beruflich integrieren.
  • Die Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit setzt sich mit ihrer Arbeit für die Belange psychisch kranker und behinderter Menschen ein und wird dies auch weiterhin tun.